Decision-OS Insights · Use-Case

Decision-OS Pilot: Wie ein 6-Wochen-Pilot eure Entscheidungsleistung sichtbar macht

Statt monatelanger Programme fokussiert ein 6-Wochen-Pilot ein Team, einen Bereich oder eine Wertschöpfungs­kette – mit klaren Kennzahlen für Entscheidungs­tempo, Reopen-Rate und Meeting-Stunden.

Lesezeit: ca. 10–12 Min · Zielgruppe: Geschäftsführung, COO/CFO, Bereichsleitung

Warum ein 6-Wochen-Pilot eure Entscheidungsleistung besser zeigt als jede Präsentation

Viele Unternehmen spüren, dass ihr Entscheidungssystem nicht zu den Herausforderungen passt: Strategien bleiben in Folien hängen, Entscheidungen ziehen sich durch mehrere Gremien und wichtige Vorhaben starten zu spät oder gar nicht. Gleichzeitig ist die Skepsis groß, noch ein Programm aufzusetzen, das vor allem aus Workshops, Roadmaps und schönen Slides besteht.

Genau hier setzt ein Decision-OS Pilot über 6 Wochen an. Statt eines Großprojekts bündelt ihr Fokus und Energie in einem klar umrissenen Zeitraum mit einem bewusst begrenzten Scope. Ziel: In einem ausgewählten Bereich zeigen, wie sich Time-to-Decision, Reopen-Rate, Meeting-Stunden pro FTE und % DRI mit klarem Termin messbar verbessern. Am Ende steht kein „Gefühl“, sondern ein belastbarer Entscheidungs-Proof.

1. Wann ein Decision-OS Pilot das richtige Format ist

Ein 6-Wochen-Pilot eignet sich besonders, wenn mindestens zwei dieser Aussagen bei euch zutreffen:

  • Es gibt ein oder zwei kritische Bereiche (z. B. Onboarding, Angebotsprozess, Produktfreigaben), in denen sich Entscheidungen spürbar ziehen.
  • Ihr habt bereits viele Methoden und Tools eingeführt (OKR, Kanban, Projektmethoden), aber das Gefühl bleibt: Die wirklichen Entscheidungen passieren zu spät oder gar nicht.
  • Führungskräfte berichten von Kalender-Overload, aber trotzdem bleibt Strategisches liegen.
  • Es fehlt euch ein konkreter Vorher-/Nachher-Beleg für bessere Entscheidungsqualität und -geschwindigkeit.
  • Ihr wollt einen risikoarmen Einstieg, bevor ihr Decision-OS breiter im Unternehmen verankert.

Kurz gesagt: Ein Pilot lohnt sich, wenn ihr nicht mehr darüber diskutieren wollt, ob es ein Entscheidungsproblem gibt, sondern zeigen

2. Der Scope: Ein Bereich, vier Kennzahlen, klare Grenzen

Die wichtigste Entscheidung im Vorfeld des Piloten ist der Scope. Er sollte:

  • klar abgegrenzt sein (z. B. Angebotsprozess DACH, nicht „Vertrieb insgesamt“),
  • relevante Entscheidungen enthalten (Wer gibt frei? Was gilt als Go/No-Go?),
  • vertretbar klein sein, damit ihr in 6 Wochen echte Veränderungen seht.

Für diesen Bereich vereinbart ihr zu Beginn genau vier Kernkennzahlen:

  • Time-to-Decision: Wie viele Tage oder Wochen braucht eine typische Entscheidung von Auslöser bis Entscheidung?
  • Reopen-Rate: Wie viele Entscheidungen werden nach dem ersten „Ja“ oder „Nein“ wieder aufgemacht?
  • Meeting-Stunden/FTE: Wie viel Kalenderzeit verbringt euer Kernteam in Meetings rund um diesen Bereich?
  • % DRI mit Termin: Für wie viele Themen ist ein klarer Decision-Owner (DRI) mit verbindlichem Termin benannt?

Diese vier Kennzahlen bilden das Rückgrat des Piloten. Sie machen sichtbar, ob ihr nur „anders darüber redet“ oder ob sich euer System tatsächlich bewegt.

Rechenhilfe: Um Effekte früh in Euro zu übersetzen, könnt ihr ergänzend arbeiten mit:

3. Die 6 Wochen im Überblick: von T0 bis T+42

Die konkrete Ausgestaltung hängt von eurer Situation ab, ein typischer Ablauf sieht so aus:

  • T0 bis T+3: Kickoff, Datenerhebung, Kurzdiagnose (DVI, KKC, MHI, RVC) und gemeinsame Festlegung von Scope, Kennzahlen und Spielregeln. Einrichtung eines ersten Decision-Logs.
  • T+4 bis T+10: Meeting-Reset im Pilotbereich (Agenda-Light, klare Rollen), erste Entscheidungen konsequent im Decision-Log erfassen, Quick Wins identifizieren.
  • T+11 bis T+21: RACI-Schärfung für 2 bis 3 kritische Schnittstellen, erste Auswertung der Kennzahlen, Anpassung des Operating Rhythm (Weeklys, Monthlys).
  • T+22 bis T+35: Stabilisierung der neuen Routinen, Feintuning der Kennzahlen, Review-Schleife mit Leadership (was wirkt, was noch nicht?).
  • T+36 bis T+42: Abschlussreview, Vorher-/Nachher-Vergleich der Kennzahlen, Lessons Learned, Entscheidung über Skalierung oder Anpassung.

Wichtig: Der Pilot ist kein Extra-Projekt, das nebenher läuft, sondern wird bewusst in den laufenden Betrieb integriert. Sonst messt ihr nur eure Fähigkeit, Projekte zu staffen, nicht eure Entscheidungsfähigkeit.

4. Rollen und Spielregeln im Pilot

Für einen 6-Wochen-Pilot braucht ihr keine neue Organisation, aber klare Rollen:

  • Pilot-Sponsor: trägt das Thema im Leadership-Kreis, räumt Hindernisse aus dem Weg und schützt den Fokus.
  • Pilot-Lead: koordiniert Termine, hält das Decision-Log sauber und ist Ansprechpartner für Fragen im Alltag.
  • DRI pro Thema: für jedes Pilot-Thema gibt es eine klar benannte entscheidende Person mit Termin und Verantwortung.

Dazu kommen wenige, aber konsequent eingehaltene Spielregeln, zum Beispiel:

  • Kein Thema ohne DRI und Termin im Decision-Log.
  • Weeklys starten mit Entscheidungen, nicht mit Status.
  • Reopen-Gründe werden kurz erfasst (z. B. fehlende Info, unklare Zuständigkeit, veränderte Rahmenbedingungen).
  • Jede Woche ein kurzer Blick auf die vier Kernkennzahlen, keine Schönfärberei.

5. Wie ihr den Erfolg des Piloten bewertet

Ein Pilot ist dann erfolgreich, wenn sich euer Bild von Entscheidungen im gewählten Bereich messbar und erlebbar verbessert. Typische Ziele sind:

  • Time-to-Decision: Reduktion um 20 bis 40 Prozent.
  • Reopen-Rate: deutlicher Rückgang, weil Zuständigkeiten und Kriterien klarer sind.
  • Meeting-Stunden/FTE: weniger Kalenderzeit bei höherem Output.
  • % DRI mit Termin: deutlich höhere Quote klar geführter Themen.

Parallel dazu lohnt sich ein Blick auf qualitative Signale:

  • Führungskräfte berichten von mehr Klarheit und weniger „Ping-Pong“.
  • Teams erleben Weeklys als hilfreicher und fokussierter.
  • Wichtige Themen kommen schneller auf den Tisch, statt im Hintergrund zu gären.

Tipp: Nutzt den ROI-Rechner, um gewonnene Zeit und reduzierte Reopen-Schleifen in Euro zu übersetzen. Mit dem Mitarbeiter-Vollkostenrechner erfasst ihr die tatsächlichen Kosten je FTE, der am Pilot beteiligt ist.

6. Typische Stolperfallen und wie ihr sie vermeidet

Die größten Risiken bei einem Decision-OS Pilot sind selten fachlicher Natur, sondern organisatorisch und kulturell. Häufige Stolperfallen:

  • Zuviel Scope: Der Pilot umfasst zu viele Teams oder Themen. Besser: klein anfangen und Wirkung zeigen.
  • Unklarer Sponsor: Niemand schützt den Fokus, Konflikte versanden, Prioritäten werden wieder weich.
  • Kein echtes Vorher/Nachher: Kennzahlen werden erst ab Woche 3 erhoben. Besser: Basiswerte vor Start festhalten, auch wenn sie nicht perfekt sind.
  • Tool-Falle: Der Pilot wird zum Software-Rollout umgedeutet. Decision-OS funktioniert auf Whiteboard, in Miro oder in euren bestehenden Tools.

Wenn ihr diese Fallen bewusst adressiert und für 6 Wochen konsequent Priorität gebt, liefert der Pilot ein ehrliches Bild: Wo trägt unser System bereits, wo braucht es mutigere Entscheidungen in Governance, Rollen und Takt.

7. Was nach dem Pilot passiert

Am Ende der 6 Wochen steht eine Entscheidung für euch:

  • Skalieren: Ihr übertragt das Setup auf weitere Teams oder Bereiche und vertieft Governance, Rollen und KPIs.
  • Vertiefen: Ihr bleibt im gleichen Bereich, stabilisiert Routinen und arbeitet an psychologischer Sicherheit und Haltungsarbeit.
  • Nachschärfen: Ihr stellt fest, dass Rahmen oder Scope angepasst werden müssen, bevor ihr breiter geht.

In allen drei Fällen habt ihr etwas gewonnen, was euch keine Präsentation liefert: ein konkretes Abbild eurer Entscheidungsleistung unter realen Bedingungen, inklusive belastbarer Kennzahlen, Quick Wins und klarer Hypothesen für den nächsten Schritt.

Nächster Schritt: Pilot scoped und entscheiden, wo ihr startet.

Im Erstgespräch klären wir Scope, Kennzahlen und Machbarkeit in 30 Minuten – ohne Pitch, ohne Abo.

Warum ein 6-Wochen-Pilot der beste Einstieg in Decision-OS ist

Viele Unternehmen spüren, dass sie ein Problem mit Entscheidungen haben – aber es bleibt abstrakt: „zu viele Meetings“, „zu wenig Tempo“, „zu unklar, wer entscheidet“. Ein Decision-OS Pilot über 6 Wochen übersetzt dieses diffuse Gefühl in harte Fakten. Ihr seht schwarz auf weiß, wie sich Time-to-Decision, Reopen-Rate, Meeting-Stunden pro FTE und % DRI mit klarem Termin entwickeln – und wie viel Produktivität und Fokus ihr dadurch zurückgewinnt.

Im Kern ist ein Pilot die praktische Vorstufe zur Einführung von Decision-OS im größeren Maßstab. Statt ein mehrmonatiges Programm zu verkaufen, starten wir bewusst in einem begrenzten Bereich: einem Angebotsprozess, einem Steering Committee, einem Produkt- oder Projektbereich, in dem jeder spürt, wie Entscheidungen heute hängen. Die Kombination aus Decision-Log, klarem Operating Rhythm (Weeklys, Monthlys, QBR) und geschärften Rollen (RACI, DoA, DRI) macht sichtbar, was bisher unsichtbar war.

Die Effekte des Piloten zahlen direkt auf eure Business-Performance ein: weniger Verzögerungen in der Umsetzung, klarere Verantwortlichkeiten, weniger Schleifen in Gremien und Abstimmungsrunden. Über den ROI-Rechner, den Mitarbeiter-Vollkostenrechner und den Workspace-TCO-Rechner könnt ihr diese Effekte frühzeitig in Euro hinterlegen – eine wichtige Grundlage, wenn CFO oder COO einen belastbaren Business Case sehen wollen.

Wenn der Pilot trägt, habt ihr alles, was ihr braucht, um den nächsten Schritt zu gehen: ein klares Narrativ („was hat sich verändert?“), echte Zahlen, konkrete Artefakte und Routinen sowie ein Team, das erlebt hat, dass Entscheidungen anders laufen können. Die Brücke zu euren Seminaren & Workshops, zu vertiefendem Business Coaching und zu den Tools & Selbsttests ist dann kurz – und strategisch sinnvoll.

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