Use-Case · Projektgeschäft

Decision-OS im Projektgeschäft: Wenn Projekte nicht an Technik, sondern an Entscheidungen scheitern

Viele Projekte kippen nicht wegen Technologie, sondern weil Entscheidungsrechte, Gremien und Prioritäten unklar sind. Dieser Beitrag zeigt, wie Decision-OS im Projektgeschäft Tempo, Verantwortung und Transparenz in die Linie bringt – ohne noch ein Tool auszurollen.

Lesezeit: ca. 8 Min Projekt- & Servicegeschäft CIO / COO / Delivery

Projekte scheitern selten an Technik – oft aber an Entscheidungen

Wer lange genug im Projektgeschäft unterwegs ist, kennt das Muster: Die Technologie funktioniert, die Teams sind fachlich stark – und trotzdem rutscht das Projekt in Verzug, eskaliert oder wird „in Würde beerdigt“. Auf dem Papier liegt es dann an Tool-Einführung, Schnittstellen oder externen Abhängigkeiten. In der Realität fehlt meistens etwas anderes: klare Entscheidungsrechte, ein verlässlicher Takt und ein transparentes Decision-Log.

Ob IT-Programme, Transformationsprojekte oder komplexe Kundenrollouts – das Risiko steckt selten in der Plattform, sondern im Entscheidungssystem rundherum. Genau hier setzt Decision-OS an: als Betriebssystem für Entscheidungen, das sich besonders im Projektgeschäft bezahlt macht.

Viele Projekte scheitern nicht an fehlenden Features, sondern an nicht getroffenen, zu späten oder wieder aufgeschnürten Entscheidungen.

Typische Entscheidungsmuster im Projektgeschäft

In Projekten verstärken sich Entscheidungsschwächen der Organisation wie unter einem Brennglas. Einige typische Muster:

  • „Wir eskalieren das mal ins Steering“: Statt klare Delegation of Authority (DoA) zu nutzen, werden Entscheidungen in immer größere Gremien getragen.
  • „Dazu brauchen wir noch Input von…“: Relevante Stakeholder werden spät oder gar nicht eingebunden – und blockieren dann im letzten Moment.
  • „Das war so nicht entschieden“: Entscheidungen werden nicht dokumentiert; Interpretationen gehen auseinander, Reopens sind die Folge.
  • „Wir sind im Verzug, aber keiner entscheidet Umfang“: Priorisierung und Cut-Entscheidungen sind politisch heikel und werden vertagt.

Die Folge: steigende Kosten, sinkende Glaubwürdigkeit, Frust in Teams und beim Kunden – bei gleichzeitig wachsender Tool-Komplexität.

Decision-OS im Projektkontext: Drei Ebenen

Decision-OS bringt Struktur in Projektentscheidungen, ohne ein weiteres PM-Tool einzuführen. Es arbeitet über eurem bestehenden Stack (Jira, Azure DevOps, Asana, SAP, etc.) auf drei Ebenen:

  • 1. Governance & DoA: Welche Entscheidungen gibt es im Projektgeschäft (Scope, Budget, Architektur, Ressourcen, Go/No-Go, Priorisierung)? Wer darf was auf welchem Level entscheiden?
  • 2. Takt & Gremien: Welche Entscheidungen gehören in welches Forum (Projekt-Weekly, Architektur-Board, Steering)? Welche Fragen müssen dort beantwortet werden – und welche nicht?
  • 3. Decision-Log & KPIs: Wie werden Entscheidungen festgehalten, nachverfolgt und in Kennzahlen übersetzt (Time-to-Decision, Reopen-Rate, Gremienstunden/FTE, %DRI+Termin)?

Vom Ticket-Backlog zum Entscheidungs-Backlog

In vielen Projekten gibt es tausende Tickets, aber kein einziges sauberes Entscheidungs-Backlog. Mit Decision-OS drehen wir die Perspektive:

  • Welche entscheidungsbedürftigen Themen blockieren gerade den Fortschritt?
  • Wo fehlt ein klarer A-Owner (Accountable) und ein Termin?
  • Welche Entscheidungen hängen zusammen und gehören in dasselbe Gremium?

Statt noch mehr Tickets zu pflegen, fokussiert ihr euch auf den Flaschenhals: Entscheidungen, die das Projekt voranbringen oder stoppen.

Konkretes Beispiel: Wenn Architekturentscheidungen zur Dauerbaustelle werden

Ein typisches Szenario: Ein Transformationsprojekt mit mehreren Systemen, Integrationspartnern und historisch gewachsenen Schnittstellen. Architekturentscheidungen werden in einer Mischung aus Projektteam, externer Beratung und zentraler IT diskutiert – aber selten sauber entschieden.

Typische Symptome:

  • Workarounds im Projekt, „bis das große Architektur-Design final ist“.
  • Doppelte Implementierungen, weil niemand den Mut zum Cut hat.
  • Eskalationen, wenn plötzlich Kosten aus dem Ruder laufen.

Mit Decision-OS klären wir zunächst das Entscheidungsdesign:

  • Wer ist A für Architekturentscheidungen im Projekt (nicht „die IT insgesamt“)?
  • Welche Entscheidungen fallen im Projekt, welche im Architektur-Board der Linie?
  • Wie werden Entscheidungen dokumentiert und an Projekt & Stakeholder kommuniziert?

Das Ergebnis: schnellere, belastbare Entscheidungen, weniger Reopens – und weniger Überraschungen in Budget und Timeline.

Wie ihr mit Decision-OS im Projektgeschäft startet

Der Einstieg muss kein Großprojekt sein. In der Praxis haben sich drei Schritte bewährt:

  • 1. Kurzdiagnose: Mit dem Decision-OS-Ansatz nutzen wir u. a. den Decision Velocity Index und Rollen-Checks (RVC), um Engpässe sichtbar zu machen: Wo hängen Entscheidungen, wo sind Gremien überlastet, wo ist die Reopen-Rate hoch?
  • 2. Fokussiertes Design: Für 1–2 kritische Programme oder Kundenprojekte werden DoA, Gremien und Decision-Log bewusst designt – inklusive klarer Kennzahlen.
  • 3. Pilot & Skalierung: Nach 6–8 Wochen liegen belastbare Werte vor. Was funktioniert, wird auf weitere Projekte und die Linie übertragen.

Warum das Projektgeschäft ein idealer Startpunkt für Decision-OS ist

Projekte haben einen Vorteil: Sie sind zeitlich begrenzt, haben einen klaren Scope und definierte Stakeholder – und sie stehen oft unter spürbarem Ergebnisdruck. Genau das macht sie zu einem idealen Spielfeld für Decision-OS:

  • Effekte in Wochen statt Monaten sind sichtbar – sowohl in Terminen als auch in Zahlen.
  • Erfolge lassen sich leicht kommunizieren („Time-to-Decision von 18 auf 7 Tage“ etc.).
  • Die Lernkurve kann im Anschluss in die Linie und andere Programme übertragen werden.

Wenn ihr im Projektgeschäft unterwegs seid – als Dienstleister, Inhouse-IT oder Transformationsteam –, lohnt es sich, das Entscheidungssystem systematisch mitzudenken. Es ist oft der Unterschied zwischen „technisch sauber, aber politisch festgefahren“ und „wir liefern, was wir versprochen haben“.

Projektgeschäft als Gradmesser für euer Entscheidungssystem

Wenn Projekte regelmäßig aus dem Ruder laufen, wird oft zuerst an Tools, Methoden und Ressourcen gedreht: neue PM-Standards, zusätzliche Reporting-Schichten, mehr Monitoring. All das kann sinnvoll sein – löst aber das Kernproblem nicht, wenn Entscheidungen weiterhin zu spät, unklar oder gar nicht getroffen werden.

Mit einem klar designten Decision-OS erkennt ihr im Projektgeschäft sehr schnell, wo der Hebel liegt: in der Qualität der Entscheidungsrechte (DoA), in der Güte eurer Gremien (Operating Rhythm) und in der Konsistenz eures Decision-Logs. Genau dort setzt unser Decision-OS in 14 Tagen an – als fokussierter Einstieg, bevor Governance-Themen breit in der Organisation ausgerollt werden.

Wenn ihr die wirtschaftliche Seite sichtbar machen wollt, helfen euch zusätzlich unsere Rechner: Der ROI-Rechner unterstützt dabei, Projektverzögerungen und Entscheidungsstau in Euro zu übersetzen. Mit dem Mitarbeiter-Vollkostenrechner wird klar, was jede zusätzliche Gremienstunde pro FTE tatsächlich kostet. Und der Workspace-TCO-Rechner zeigt, wie Tool-Overhead sich in den Gesamtbetrieb einpreist.

Projektgeschäft ist damit nicht nur Liefervehikel, sondern Frühwarnsystem: Wenn ihr hier euer Entscheidungssystem im Griff habt, profitiert die gesamte Organisation – von stabileren Releases über klarere Verantwortlichkeiten bis hin zu verlässlicheren Zusagen gegenüber Kunden und internen Stakeholdern.

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